Schmökern, lesen oder sich etwas vorlesen lassen und dabei in netter Atmosphäre einen leckeren Snack genießen. Mit Ihrem eigenen Literatur-Café machen Sie es ganz leicht möglich. Dabei haben Sie sogar 3 unterschiedliche Möglichkeiten, ein Literatur-Café zu eröffnen. So bieten Sie den Schulkindern viele Gelegenheiten, sich mit Büchern und Literatur zu beschäftigen, und beziehen auch noch die Eltern mit ein.
Die einfachste Art ist es, wenn Sie ein bis 2-mal wöchentlich während des Nachmittagssnacks den Schulkindern aus einem Buch vorlesen. Dadurch wecken Sie das Interesse der Schulkinder an der Literatur.
Alternativ können Sie auch einem Schulkind aus der 4. Klasse diese Aufgabe übertragen. Es darf während der Mahlzeit den anderen Schulkindern aus seinem Lieblingsbuch vorlesen. Wechseln Sie die Rollen immer wieder. Auch wenn das Schulkind eventuell nur ein paar Seiten aus dem Buch vorliest: Manch ein Schulkind wird von der Geschichte begeistert sein und das Buch gern weiterlesen wollen.
Tauschen Sie sich nach dem Vorlesen mit den Schulkindern über die vorgelesene Geschichte aus. Das muss nicht nur in der großen Runde von allen Schulkindern geschehen. Bitten Sie die Schulkinder, sich mit dem jeweiligen Nachbarn oder tischweise darüber auszutauschen.
Dabei geht es nicht darum, dass Sie überprüfen, was die Schulkinder vom Inhalt verstanden haben. Viel mehr steht hier das Gespräch der Schulkinder untereinander über das Buch im Mittelpunkt. Denn zum Lesen gehört auch, sich mit den Texten auseinanderzusetzen und darüber zu diskutieren. Damit stärken Sie zudem auch die Sprachentwicklung der Schulkinder.
Falls die Schulkinder keine eigenen Ideen entwickeln, wie oder worüber sie sich austauschen können, stellen Sie ihnen eine Leitfrage.
Hierzu eigenen sich Fragen wie:
Ihre Leseecke können Sie ebenfalls schnell zu einem Literatur-Café umfunktionieren.
Hierzu stellen Sie einen kleinen Tisch in die Leseecke. Hierauf stellen Sie eine Kanne mit Wasser und ein paar Trinkbecher sowie einige Snacks wie z. B. Obst, das von der Nachspeise oder dem Nachmittagssnack übrig geblieben ist. Die Schulkinder können sich gemütlich in die Ecke setzen, lesen und dabei ein erfrischendes Getränk und Snacks genießen. Durch solch eine Wohlfühlatmosphäre werden sicherlich mehr Schulkinder die umgestaltete Leseecke besuchen.
Erarbeiten Sie mit den Schulkindern Verhaltensregeln bezüglich der Nahrungsmittel und Getränke in dem Literatur- Café.
Überlegen Sie mit den Schulkindern, welche Regeln notwendig sind, damit Verschmutzungen durch Getränke oder Speisereste vermieden werden. Legen Sie mit den Schulkindern die 3–5 wichtigsten Regeln verbindlich fest. Nutzen Sie die Methoden der Partizipation, um die Regeln zu erarbeiten und hierüber abzustimmen.
Empfohlene Regeln sind:
Nutzen Sie den nachfolgenden Selbsttest , um zu überprüfen,ob Ihre Leseecke optimal eingerichtet und ausgestattet ist. Dadurch sorgen Sie nicht nur für eine bildungsanregende Umgebung der Schulkinder, sondern auch für eine qualitativ hochwertige Ausstattung. Denn diese Fragen dienen auch immer Ihrer Qualitätsentwicklung.
Fragen | Ja | Nein |
Ist die Leseecke so groß, dass 5–6 Schulkinder diese gleichzeitig nutzen können? | ||
Ist die Leseecke an einem ruhigen Standort? | ||
Ist der Bereich von dem restlichen Raum abgetrennt? | ||
Ist die Ecke so gemütlich gestaltet, dass die Schulkinder z. B. auch auf dem Boden liegend lesen können? | ||
Ist der Bereich für alle Schulkinder (auch Kinder mit einem Handicap) zugänglich? | ||
Werde die Bücher ansprechend präsentiert, z. B. auf einem Regal ausgestellt? | ||
Orientieren Sie sich bei der Buchauswahl an dem Alter, den Lesekompetenzen und Interessen der Schulkinder? | ||
Tauschen Sie die Bücher in der Zusammenarbeit mit den Schulkindern mindestens ¼-jährlich aus? | ||
Entspricht die Buchauswahl der Jahreszeit, Ihrem aktuellen Projekt oder den Entwicklungsthemen der Schulkinder? |
Beantworten Sie alle Fragen in dem Selbsttest ehrlich mit einem „Ja“ oder „Nein“.
Schauen Sie sich anschließend die Nein-Antworten an. Im Sinne der Qualitätsentwicklung geht es nicht darum, Punkte auszuzählen, sondern die noch nicht so optimalen Bereiche zu verändern. Verändern Sie die Gestaltung der Leseecke derart, dass Sie diese Frage dann mit einem „Ja“ beantworten können. In der Regel sind dazu meistens nur ein paar kleine Handgriffe nötig.
Freuen Sie sich über alle Fragen, die Sie mit einem „Ja“ beantwortet haben. Sie zeigen Ihnen, wie durchdacht die Gestaltung Ihrer Leseecke ist und welch gute Arbeit Sie leisten.
Gestalten Sie den Eingangsbereich um und lassen Sie dort ein Literatur-Café für Eltern und Ihre Schulkinder entstehen.
Stellen Sie hierzu ein Sofa in den Eingangsbereich und legen Sie viele Kissen auf dem Boden aus, sodass eine gemütliche Atmosphäre entsteht. Grenzen Sie den Bereich mit ein paar halbhohen Regalen oder Schränken bzw. hohen Zimmerpflanzen ab. So schaffen Sie eine ungestörte Rückzugsmöglichkeit. Beachten Sie auch alle Fragen, die in dem Selbsttest auf dieser Seite zu finden sind. So schaffen Sie eine optimale Umgebung. Nun fehlen nur noch ein paar Bücher, in denen die Eltern gemeinsam mit ihren Schulkindern schmökern können.
Das Literatur-Café sollte Eltern und Schulkindern immer offen stehen. Veranstalten Sie darüber hinaus einmal im Monat einen Aktionstag. Bitten Sie 2–3 Eltern, einen Kuchen ohne Sahne zu backen. Kochen Sie Kaffee und Tee und stellen Sie Wasser bereit. Zudem sollten Sie an diesem Tag noch ein paar Tische mit Stühlen zum Genießen der Speisen in den Eingangsbereich stellen. Durch die gereichten Schmankerl werden die Eltern sicherlich gern einige Zeit mit ihrem Schulkind in dem Literatur-Café verbringen und in die Welt der Bücher eintauchen. Dies stärkt die Lesekompetenzen, die Sprachentwicklung und auch die Eltern-Schulkinder-Bindung.
Lassen Sie Ihr Literatur-Café zu einer festen Institution werden. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass die Eltern und Schulkinder solche Termine gern wahrnehmen. Denn sie können beim Abholen der Schulkinder nach ihren individuellen Zeitmöglichkeiten dort verweilen. Damit dies für Sie als Team der Schulkinderbetreuung nicht zur Belastung wird, sollten Sie mit dem Elternbeirat kooperieren. Übertragen Sie dem Elternbeirat die Aufgabe, sich selbstständig um Kaffee, Tee und Kuchen zu kümmern.